Aktuelle Meldungen

30.10.2019

Neues Positionspapier: Gefährdung und Schutz von Waldvögeln in Deutschland

Schwarzspecht
Benötigt alte Baumbestände und stehendes Totholz: Schwarzspecht (© Hans Glader)

Nicht erst seit den letzten beiden Dürresommern ist der Zustand unserer Wäder und Forste in aller Munde. Zwar ist der Flächenanteil des Waldes in Deutschland und NRW vergleichsweise groß, aber auch in der Forstwirtschaft gab und gibt es Intensivierungsmaßnahmen, die zur Gefährdung zahlreicher Waldvogelarten beigetragen haben. Der Deutsche Rat für Vogelschutz hat daher kürzlich ein Positionspapier geschrieben und veröffentlicht, in dem 18 konkrete Maßnahmen als Forderungen aufgelistet sind, die zu einem besseren Schutz der Waldvögel beitragen. Für die NWO hat unser ehemaliger Vorsitzender und Spechtexperte Dr. Joachim Weiss an diesem Katalog mitgearbeitet. Die Arbeit wurde in den „Berichten zum Vogelschutz“ veröffentlicht.

Frei verfügbares pdf: DRV-Positionspapier: Gefährdung und Schutz von Waldvögeln in Deutschland

 

 

29.10.2019

Neues Positionspapier: Natur auf Zeit

Flussregenpfeifer
Profitiert von Natur auf Zeit: Flussregenpfeifer (© Hans Glader)

NRW ist wie wohl kein anderes Flächenbundesland vom Menschen überformt. Siedlungsbereiche und Industrieinfrastruktur machen einen nicht unerheblichen Anteil an der Fläche NRWs aus. Erstaunlicherweise können diese Gebiete manchmal aus Natur- und Vogelschutzsicht durchaus wertvoll sein. Auf Industriebrachen brüten Flussregenpfeifer und andere Pionierarten. An Gebäuden leben ehemalige Felsbrüter wie Schwalben, Mauersegler und Eulen. Der Schutz dieser Arten ist an solchen Standorten in Deutschland jedoch bisher keineswegs optimal. Viele Besitzer durchaus geeigneter Flächen für mehr Natur im Siedlungsbereich fürchten seltene Tierarten als Planungshindernis und ergreifen Maßnahmen, die eine Ansiedlung sogenannter „planungsrelevanter“ Vogelarten verhindern. Dabei gäbe es durchaus Abhilfe und die Möglichkeit, Naturschutz und die Belange von Eigentümern und Investoren zu versöhnen. „Natur auf Zeit“ ist ein sehr vielversprechender Ansatz. Stefan R. Sudmann findet, diese Idee sollte bei uns Schule machen und hat daher für den Deutschen Rat für Vogelschutz (DRV) ein entsprechendes Positionspapier veröffentlicht. Auch die NWO ist aktives Mitglied des DRV, in dessen Zeitschrift - „Berichte zum Vogelschutz“ - die Arbeit kürzlich veröffentlich wurde.

Frei verfügbares pdf: DRV-Positionspapier: Natur auf Zeit

 

 

17.10.2019

Feldlerchenberingung in NRW

Feldlerche
Im Fokus der wissenschaftlichen Vogelberingung: Feldlerche
(© Wolfgang Charles)

Feldlerchen waren bei uns einst die häufigsten Brutvögel außerhalb des Siedlungsbereichs. Hier wie in ganz Europa hat die Art jedoch massive Bestandseinbußen erfahren müssen. Landnutzungswandel, insbesondere Veränderungen in der Landwirtschaft, gilt als Hauptursache. Feldlerchen sind vielfach Zugvögel - heimische Brutpopulationen verlassen NRW, nordöstliche Brutvögel treten bei uns als Durchzügler auf. Auch auf dem Zug und im Winterquartier droht den Vögeln Gefahr. Es ist kaum hinnehmbar, dass die Art weiterhin in Teilen Europas - wie beispielsweise in Südfrankreich - legal bejagt wird. Umso wichtiger ist es, dass das Zugverhalten dieser Art möglichst genau geklärt wird. In NRW werden daher Feldlerchen wissenschaftlich beringt. So auch in diesem Oktober im Rahmen eines internationalen Feldlerchenprogramms. Allein in der Nacht zum 15. Oktober konnten 1.000 Lerchen von drei erfahrenen Beringern mit Ringen der Vogelwarte Helgoland markiert werden. Rückmeldungen werden hoffentlich zu einem besseren Verständnis der Zugwege beitragen und damit letztlich auch den Schutz der Art voranbringen.

Quelle: Institut für Vogelforschung „Vogelwarte Helgoland“/Beringungszentrale (Olaf Geiter via Klaus Nottmeyer)

 

 

16.10.2019

Vogelschutz in NRW - Adventskolloquium 2019 in Münster

Feldlerche
Feldlerchen sind in NRW vielerorts selten geworden
(© Hans Glader)

Am 01.12.2019 findet das diesjährige Adventskolloquium der NWO in Münster statt. Unter dem Titel „40 Jahre Vogelschutzrichtlinie – Wie steht es um den Vogelschutz in NRW?“ werden wir uns auf Einladung von Dr. Jan Ole Kriegs und des Museums für Naturkunde im LWL-Landeshaus in Münster treffen. Wir haben ein umfangreiches Vortragspaket über Vogelschutzthemen geschnürt, die in NRW und darüber hinaus wichtig sind - vom Schutz der Feld- und Wiesenvögel über Vogelschutz im Wald bis zur Situation der EU-Vogelschutzgebiete in NRW. Fallbeispiele aus NRW werden ebenso beleuchtet wie das gesamteuropäische Bild, so dass wir davon überzeigt sind, für Sie ein spannendes Programm aufgestellt zu haben. Am Ende werden wir die Tagung traditionell bei Kaffee, Tee und Kuchen ausklingen lassen, so dass auch genügend Zeit für Gespräche und Diskussionen bleibt. Nach der Veranstaltung besteht die Möglichkeit, den Weihnachtsmarkt in Münster zu besuchen.

NWO-Mitglieder und Gäste sind herzlich willkommen. Zur besseren Planung bitten wir jedoch um Anmeldung bis zum 15.11. Die Teilnahme ist kostenlos. Vor Ort wird um eine Spende gebeten.

 

 

01.10.2019

Vogel des Monats Oktober 2019 - Der Rosenstar von der Woeste

Rosenstar
Der Rosenstar von der Woeste
(© Martin Wenner)

„Am Montag, dem 2. September 2019, wurde in der Woeste, einem kleinen Naturschutzgebiet zwischen Bad Sassendorf und Lippetal im Kreis Soest, ein Sichelstrandläufer gemeldet. Am folgenden Tag meinte meine Frau nachmittags, dass wir doch den Strandläufer in der Woeste suchen könnten. Gesagt, getan. Eine Dreiviertelstunde später waren wir an Ort und Stelle. Der Vogel war für den Südostteil des Gebietes angegeben. Also begannen wir dort mit der Suche. Von einem Sichelstrandläufer war weit und breit nichts zu sehen. Wir fanden einen jungen Grünschenkel, einige Bekassinen, einen diesjährigen Kampfläufer und ca. 50 Kiebitze. 12 Graureiher standen ziemlich teilnahmslos am Wasserrand. Zwischen den Kiebitzen, die sich in der Nähe zum Kampfläufer aufhielten, wuselten einige Stare herum. Immer wieder flogen kleine Trupps dazu. Wir schenkten ihnen wenig Aufmerksamkeit und beobachteten wohl parallel – meine Frau per Fernglas und ich durch den Sucher der Kamera – den Kampfläufer, als wir beide nahezu gleichzeitig den kleinen hellen Vogel unmittelbar vor dem Kampfläufer stehend sahen... “

Die Geschichte des Rosenstars von der Woeste wird jetzt von Martin Wenner als „Vogel des Monats Oktober 2019“ auf der Homepage der Avifaunistischen Kommission der NWO erzählt.

 

 

23.09.2019

Möwenzähler*innen gesucht

Lachmöwe
An vielen Gewässern werden noch Möwenzähler gesucht (© Darius Stiels)

Seit vielen Jahren werden im Winterhalbjahr in NRW die winterlichen Schlafplätze der Möwen gezählt. Sind die Möwen nicht mehr mit der Brut und Jungenaufzucht beschäftigt, sammeln sie sich auf Seen oder Kiesgruben, um in großen, gemischten Trupps zu übernachten. Dies bietet die Gelegenheit, die verschiedenen Arten und Anzahlen zu ermitteln. Ziel ist es, die Rastbestände der Vögel in unserem Bundesland möglichst genau zu erfassen. Dazu werden die Möwen oft erst im letzten Abendlicht auf den Gewässern gezählt. Für die nächsten Zählungen im Dezember und Januar sind jedoch noch einige Gewässer unbesetzt, etwa der Auesee in Wesel, der Möhnesee oder der Xantener Nordsee. Besonders der Möhnesee als herausragender Schlafplatz in Westfalen würde dringend eine Zählung erfordern, am besten synchron mit mehreren Zähler*innen. Wer sich gerne an den Schlafplatzzählungen beteiligen möchte, kann sich an Patrick Kretz von unserer AG Möwen wenden (ag_moewen@nw-ornithologen.de, Telefon 0176/10074074). Auch wer Hinweise auf bisher unbekannte oder nicht erfasste Schlafplätze, besonders an den zahlreichen Talsperren NRWs, hat, kann sich bei der AG Möwen melden.

Die Zählungen in diesem Winter finden am 07.12.2019 und 18.01.2020 statt.

Anmerkung vom 25.09.2019: Der Xantener Nordsee und der Auesee in Wesel sind mittlerweile abgedeckt. Es bleibt noch der Möhnesee und die der AG Möwen bisher noch nicht bekannten Schlafplätze, von denen es vermutlich noch einige in NRW geben dürfte!

 

 

23.09.2019

Herzlichen Glückwunsch zu 50 Jahren OAG Rheinberg und Umgebung

50 Jahre OAG Rheinberg
Feierstunde im Rheinberger Rathaus
(© Peter Malzbender)

Vor 50 Jahren rief Karl-Heinz Gaßling die OAG Rheinberg und Umgebung ins Leben. Mit sonntäglichen Exkursionen bei Wind und Wetter, die auch heute noch zahlreiche Beobachter anlocken, fing es 1969 an. Seither beteiligte sich die OAG Rheinberg an zahlreichen Erfassungsprogrammen wie etwa der Wasservogel-, Gänse- und Möwenzählung und den Kartierarbeiten für den Brutvogelatlas. Gründer und wesentlicher Antreiber Karl-Heinz Gaßling ist seit ebenfalls 50 Jahren Mitglied in der NWO und Ehrenmitglied seit 2003. Mitautor der „Vögel des Rheinlandes“ von Mildenberger und beteiligt am Rheinland-Atlas, war er auch wesentlicher Unterstützer des aktuellen NRW-Brutvogelatlas und sorgte für zahlreiche Patenschaften. Für seine Verdienste um die OAG Rheinberg und Umgebung, die Ornithologie und den Naturschutz wurde Karl-Heinz Gaßling mit seiner Ehefrau Gerda nun in einer Feierstunde im Rathaus von Rheinberg geehrt. Stefani Pleines und Veronika Huisman-Fiegen waren für die NWO gekommen, um den Jubilar zu feiern. Unsere stellvertretende Vorsitzende sprach ein Grußwort und würdigte die Arbeit der OAG.

Wir freuen uns auf die weitere gute Zusammenarbeit zwischen der NWO und der OAG Rheinberg und Umgebung und gratulieren noch einmal ganz herzlich.

 

 

20.09.2019

Wir gratulieren zu 80 Jahren Vogelschutzwarte NRW

80 Jahre VSW
Festveranstaltung im Wissenschaftspark Gelsenkirchen (© Darius Stiels)

Im Jahr 1939 wurde die Vogelschutzwarte Essen-Altenhundem, Vorläufer der heutigen Vogelschutzwarte NRW, gegründet. Aus diesem Anlass wurde nun das 80-jährige Bestehen im Rahmen einer Festveranstaltung im Wissenschaftspark Gelsenkirchen gefeiert. Rund 100 Gäste hatten sich versammelt, um eine der wichtigsten Institutionen des nordrhein-westfälischen Vogelschutzes zu feiern. Heute ist die Vogelschutzwarte innerhalb des LANUV mit Sitz in Recklinghausen angesiedelt. Es gab zahlreiche Grußworte, so von Dr. Stephan Jaehne von der Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten, von Birgit Beckers, die für den Dachverband der Biologischen Stationen sprach, vom Landesumweltministerium vertreten durch Staatssekretär Dr. Heinrich Bottermann, vom Heinz Kowalski vom NABU NRW und natürlich auch von der NWO, für die Klaus Nottmeyer gratulierte. Die Veranstaltung bot Raum und Zeit zum Feiern und zum ornithologischen Fachaustausch. Den Festvortrag hielt Prof. Beate Jessel (BfN). Weitere inspirierende Vorträge gab es von Dr. Norbert Schäffer (LBV), von Peter Herkenrath von der Vogelschutzwarte selbst, von unserem Vorsitzenden Klaus Nottmeyer, von Michael Jöbges (ebenfalls Vogelschutzwarte) und abschließend von Christoph Grüneberg (LANUV).

Wir gratulieren Peter Herkenrath, Bettina Fels und Michael Jöbges von der Vogelschutzwarte ganz herzlich und freuen uns auf die weitere gute und freundschaftliche Zusammenarbeit. Auf die nächsten 80 Jahre!

 

 

17.09.2019

Einflug aus dem Osten - Rotfußfalken in NRW

Rotfußfalke
Rotfußfalke im ersten Kalenderjahr
(© Darius Stiels)

Rotfußfalken sind Brutvögel des östlichen Europas. Sie sind Langstreckenzieher, die im südlichen und südwestlichen Afrika überwintern. In Europa zeigen sie einen ausgeprägten Schleifenzug, wobei der Wegzug deutlich westlicher erfolgt als der Heimzug. NRW wird jedoch dabei in der Regel nur ausnahmsweise gestreift und meist gelingen pro Jahr nur wenige Nachweise. Dieses Jahr sticht jedoch in Mitteleuropa heraus und auch in NRW häufen sich in den letzten Wochen die Beobachtungen. Vereinzelt wurden auch schon zwei oder gar drei Vögel an einer Stelle beobachtet. Der Hotspot in NRW für diese Art ist sicherlich die Soester Börde, aber auch an etlichen anderen Orten in NRW gab es bereits Nachweise. Einen Überblick über das Auftreten in ganz Deutschland ermöglicht eine aktuelle ornitho-Karte und großräumig lässt sich der Zug in Europa über das Eurobirdportal verfolgen. Eine gezielte Suche kann in fast allen offenen Lebensräumen lohnend sein. Manchmal sitzen die Vögel auf dem Boden auf Stoppeläckern und Brachflächen, häufig aber auch auf exponierten Warten wie Leitungen, Gebüschen, Bäumen oder Zäunen. Rotfußfalken sind mit ein bisschen Erfahrung vergleichsweise leicht bestimmbar – adulte Männchen sind schiefergrau mit rotem Steißbereich, Weibchen auffällig orange, Jungvögel ähneln ein bisschen jungen Baumfalken, sind aber durch die sehr hellen Wangen meist kontrastreicher und der graue Schwanz ist deutlich gebändert. In der Struktur ähneln Rotfußfalken sowohl Baum- als auch Turmfalken, sind aber deutlich kleiner als letztere. Es empfiehlt sich immer, Belegfotos anzufertigen. Der Einflug hält weiter an und wir wünschen viel Erfolg bei der Suche nach den seltenen Gästen!

 

 

05.09.2019

Neue Rote Liste in Planung

Rote-Liste-Team
Treffen des Rote-Liste-Teams

Rote Listen gehören zu den wichtigsten Instrumenten des Naturschutzes. Auch wenn sie bei uns in der Regel vor allem indirekt Einfluss auf gesetzliche Bestimmungen nehmen, sind sie ein deutlicher Gradmesser für den Zustand der Artenvielfalt in einer Region. Sie sind seit langem etabliert und einem breiten Publikum bekannt. Seit vielen Jahren gibt die NWO daher gemeinsam mit der Vogelschutzwarte NRW in mehrjährigen Abständen die Rote Liste der gefährdeten Brutvogelarten heraus. Die Datengrundlage der letzten Ausgabe der Roten Liste der Brutvögel ist trotz zahlreicher vergleichsweise aktueller Daten für manche Arten jedoch nun schon etwas älter. Vogelbestände und die Gefährdungssituation für unsere Vogelwelt sind jedoch nicht statisch und eine Neuauflage erscheint sinnvoll. Im nächsten Jahr sollen außerdem auch bundesweit die Roten Listen aktualisiert werden und zudem steht der regelmäßige Bericht über den Zustand der Vogelwelt für die EU an. Dadurch sind bereits viele wichtige Auswertungen gelaufen, auf die jetzt zurückgegriffen werden könnte.

All das war Anlass für ein gemeinsames Treffen von Vogelschutzwarte und NWO, um eine Neuauflage der Roten Liste der Vögel NRWs zu organisieren. Am 05.09. trafen sich daher Vertreter*innen beider Organisationen im LANUV in Recklinghausen. Für die NWO waren auch Teilnehmer*innen aus Biostationen und dem Museum Koenig anwesend. Das intensive Arbeitstreffen war sehr erfolgreich, Aufgaben wurden verteilt und wichtige Beschlüsse gefasst: Die Rote Liste der wandernden Vogelarten ist weiterhin hochaktuell und eine Notwendigkeit zu einer Neuauflage besteht zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Die Rote Liste der Brutvögel NRWs soll bis 2020 aktualisiert werden. Neben einem Zeitplan für die nächsten Monate wurde beschlossen, dass die NWO die Federführung bei der Herausgabe übernimmt. Auch eine Fortschreibung der regionalen Roten Listen für einzelne Teilgebiete NRWs wird angegangen. Die NWO dankt der Vogelschutzwarte für die ungemein produktive Kooperation und allen Teilnehmer*innen für ihr außerordentliches Engagement bei diesem Projekt. Packen wir es an!

Die aktuellen Roten Listen behalten natürlich bis auf Weiteres ihre Gültigkeit und bleiben eine wichtige Dokumentation des Zustandes der Vogelwelt. Die bisherigen Publikation und Kurzzusammenfassungen sind frei verfügbar und voller wertvoller Informationen für einen erfolgreichen Vogelschutz in NRW.

 

 

03.09.2019

Vogel des Monats September 2019 - Das Thorshühnchen von Havixbeck

Thorshühnchen
Das Thorshühnchen von Havixbeck (© Christoph Steinweg/LWL-Museum für Naturkunde)

„Es war im Oktober 1884, als sich in den Gräften von Haus Stapel bei Havixbeck offenbar ein Fischotter herumtrieb.
Clemens Friedrich Freiherr von Droste zu Hülshoff, damals Chef auf Haus Stapel, war sicher ein großer Jäger. Er setzte sich am Abend des 29. Oktober an, um den unerwünschten Räuber zu erlegen. In ziemlicher Dunkelheit glaubte er an der Wellenbewegung und dem leisen Plätschern den Otter zu erkennen und schoss auf‘s Geratewohl...
Was dann aber am Morgen auf dem Wasser tot gefunden wurde, war gar kein Säugetier... “

Die Geschichte des Thorshühnchen von Havixbeck wird jetzt von Eckhard Möller als „Vogel des Monats September 2019“ auf der Homepage der Avifaunistischen Kommission der NWO erzählt.

 

 

01.09.2019

Konferenz der Arten

Konferenz der Arten
Stand der OAG Bonn bei der Konferenz der Arten (© Tatjana Hübner)

Herbst und Spätsommer sind Tagungszeiten: An diesem Wochenende fand im Maritim-Hotel Bonn die "Konferenz der Arten" statt. Auf Einladung des Museum A. Koenig trafen sich Akteurinnen und Akteure aus ehrenamtlicher und akademischer Forschung, Wissenschaft, Taxonomie, Didaktik und Naturschutz, um sich in Zeiten der großen Biodiversitätskrise untereinander auszutauschen, zu diskutieren, aktuelle Probleme zu identifizieren und vor allem Lösungswege aufzuzeigen. Auch die OAG Bonn, eine unserer Regionalgruppen, war mit einem Stand vertreten, an dem wir die Möglichkeit hatten unsere Tätigkeiten vorzustellen. Das besondere an diesem Treffen war der weite Blick über den eigenen ornithologischen Tellerrand, die Möglichkeiten zum Kontakt zu anderen Vereinen und Gruppierungen und Institutionen. Das Programm war im Wesentlichen zweigeteilt: Am ersten Tag gab es ein ausgezeichnetes Vortragsprogramm mit Referenten aus den unterschiedlichsten Fachbereichen - Expertinnen und Experten für verschiedene Organismengruppen ebenso wie Didaktiker und Naturschützer. Eine Podiumsdiskussion bildete ein gelungenes Abendprogramm. Am zweiten Tag boten Workshops die Möglichkeit, sich intensiv in verschiedene Themen um ehrenamtliches Engagement, Gesellschaft, Politik, Naturschutz und Umweltbildung einzubringen. Ein Abschlussbericht, der auch an die zuständigen Ministerien gehen wird wie auch eine Pressekonferenz sorgen hoffentlich dafür, dass die Konferenz der Arten auch in der Öffentlichkeit Impulse setzen kann. Eine Folgeveranstaltung ist für das Jahr 2021 angedacht. Wir danken den Veranstaltern der Tagung für die professionelle, reibungslose Organisation (und den tollen Messestand, den wir behalten dürfen) und bedanken uns bei allen OAG-Teilnehmer*innen, die vor Ort waren und unseren Stand betreut haben!