Aktuelle Meldungen
03.02.2025
Rückblick auf die Mitgliederversammlung und Jahrestagung der NWO 2025
Am gestrigen Sonntag fand die diesjährige Mitgliederversammlung und Jahrestagung der NWO in der Natur- und Umweltakademie Recklinghausen statt. Wir haben uns über rund 100 teilnehmende Personen gefreut.
Am Vormittag fand die Mitgliederversammlung statt. Dabei wurde der alte Vorstand verabschiedet und ein neuer gewählt. Die NWO dankt Klaus Nottmeyer und Barbara Zimmermeyer für ihr großes Engagement. Der neue Vorstand setzt sich aus Birgit Beckers (1. Vorsitzende), Michael M. Jöbges (2. Vorsitzender), Dr. Ralf Barfknecht (Schatzmeister), Stefani Pleines (Schriftführerin) zusammen. Außerdem fanden Beiratswahlen statt. Dr. Ralf Joest hat die Leitung der AG Feldvögel abgegeben, wurde aber direkt in den Beirat gewählt. Dafür hat Alexandra Schieweling die Leitung der AG Feldvögel übernommen. Wir wünschen dem gesamten Team viel Erfolg für die kommenden Jahre!
Traditionell wird auch der NWO-Preis an verdiente Mitglieder vergeben, die sich besonders um Vogelkunde und Vogelschutz in NRW verdient gemacht haben. Der NWO-Preis 2025 geht an Jürgen Sartor, dessen herausragendes Engagement für die Vogelwelt des Siegerlandes mit dem mit 500,00 € dotierten Preis besonders gewürdigt wurde. Der NWO-Förderpreis für eine exzellente Nachwuchsornithologin ging an Hannah Butz und ihre Bachelorarbeit über die Brutbiologie des Kiebitzes.
Nach der Mitgliederversammlung ging es mit unseren Rubriken weiter. Christoph Grüneberg stellte Neues aus der Vogelschutzwarte vor, darunter personelle Veränderungen, nachdem einige Angestellte in den Ruhestand gegangen sind. Am Vogelschutzbericht und der Erstellung von Indikatoren waren auch NWO-Aktive unterstützend beteiligt.

Beim allseits beliebten und gefürchteten Vogelquiz, das in diesem Jahr von Tobias Rautenberg organisiert wurde, standen Jungvögel und Küken im Mittelpunkt, was auch für viele erfahrene Ornis eine nicht zu unterschätzende Herausforderung darstellte. Natürlich gab es aber einige Ornis, die auch diese Rätsel mit Bravour meisterten. Sieger wurde Dr. Benedikt Gießing (23 von 25 Arten!) vor Michael Schmitz. Die drittmeisten korrekt bestimmten Vögel fanden Dr. Margret Bunzel-Drüke und Thomas Krüger.
Nach der Mittagspause richtete Dr. Josef Tumbrinck, Abteilungsleiter im Landesministerium Umwelt, Natur und Verkehr, Grußworte aus und stellte sich den Fragen und Kritiken der Mitglieder. Danach berichteten Daniel Hubatsch und Tobias Rautenberg aus der AviKom über bemerkenswerte Beobachtungen von Ausnahmeerscheinungen in NRW im vergangenen Jahr.
Der Nachmittag war dann dem neuen Brutvogelatlas ADEBAR 2 gewidmet. Dr. Tobias Erik Reiners (DDA und HGON) stellte seine Erfahrungen aus Hessen vor, Jonas Brüggeshemke präsentierte die bundesweite Planung und ging auf die Methodik ein. Auch in NRW ist ein neuer Landesbrutvogelatlas geplant. Kees Koffijberg stellte den aktuellen Stand vor. Am Ende gab es noch eine Fragestunde, bei der Interessierte sich auch gleich für die Kartierungen melden konnten. Wir bedanken uns bei allen Referenten, dem Organisationsteam, der NUA und allen Teilnehmenden für die gelungene Tagung.
Zahlreiche weitere Bilder der Veranstaltung gibt es auf unserer Facebookseite.
27.01.2025
Monitoringtagung in Uder
Am vergangenen Wochenende fand das Koordinationstreffen zum Brutvogelmonitoring in Deutschland statt. Traditioneller Treffpunkt ist die Landgemeinde Uder in Thüringen.
Das bundesweite Monitoring der Brutvögel gliedert sich in das Monitoring häufiger und das seltener Arten, welches wiederum aus verschiedenen Modulen aufgebaut ist. Vor Ort trafen sich nun wie jedes Jahr um diese Zeit die Koordinierenden der verschiedenen Programme und Module. Auf Bundesebene organisiert der Dachverband Deutscher Avifaunisten, der DDA, diese Programme und in den Ländern werden diese dann umgesetzt. Dementsprechend waren Vertreter:innen verschiedener Fachverbände und Behörden vor Ort. Insgesamt waren es mehr als 30 Personen. Der bundeslandübergreifende Austausch steht dabei im Mittelpunkt. Der DDA stellte diesmal viele Entwicklungen im Vogelmonitoring und insbesondere auch technische Neuerungen und Funktionen vor, von denen sowohl Koordinierende als auch Kartierende enorm profitieren dürften. Sobald diese Entwicklungen technisch final umgesetzt sind, werden wir natürlich davon berichten und alle Erfassenden informieren. Während sich der Samstag also dem MhB und dem MsB widmete, wurden am Sonntag weitere Details zum anstehenden Brutvogelatlas ADEBAR 2 bekannt und diskutiert. Nicht minder wichtig bei diesen Treffen sind natürlich auch die Gespräche in gemütlicher Runde abends oder in den Pausen. Für die NWO war Kathrin Schidelko vor Ort.
15.01.2025
Masseneinflug von Bergfinken in Ostwestfalen
Der Winter ist die Zeit der Wintergäste. Der Fokus liegt dabei oft auf Wasservögeln, Gänse und Enten kennen alle, aber auch Singvögel überwintern natürlich bei uns. Bergfinken bringen orange Farbtupfer in die grau-weiße Winterlandschaft und können in erstaunlich großer Zahl auftreten.
Viele Vogelinteressierte trauten am letzten Freitag ihren Augen nicht: Auf kahlen Bäumen schienen plötzlich Blätter zu wachsen. Tausende Vögel landeten auf den Ästen und erhoben sich wieder zu spektakulären Massenflügen. An mehreren Stellen in Ostwestfalen wurden an dem Tag und auch danach jeweils zwischen mehreren Hundert und über 10.000 Bergfinken gemeldet.
Wie ein Lauffeuer verbreitete sich in den sozialen Medien diese Nachricht und Meldung reihte sich an Meldung. Manche Schwärme brauchten in breiter Front fliegend Minuten, bis der Schwarm vorbeigeflogen war. Bergfinken brüten nicht in Deutschland, sondern sind typische Wintergäste. Wahrscheinlich starker Schneefall und Frost in Ost- und Nordeuropa führte zu einer wahren Massenflucht, in einem Umfang, wie er so schon lange nicht mehr in OWL festgestellt werden konnte. Meist treten die Vögel in Gebieten auf, in denen es zu Fruktifikationen der Buche kommt.
Es war für alle Beobachter:innen ein ganz besonderes Spektakel und ein beeindruckendes Erlebnis.
Klaus Nottmeyer
13.01.2025
Winterflucht der Kraniche
Seit einigen Tagen hat der Winter Teile von Deutschland fest im Griff. In aufklarenden Nächten wurde es so kalt, dass viele Gewässer zufroren und bei einigen Vögeln, eine Winterflucht einsetzte.
Nicht wenige typische Zugvögel haben sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten von reinen Zugvögeln zu Teilziehern entwickelt. So überwintern selbst Kraniche mittlerweile regelmäßig in Norddeutschland. Sie nächtigen dabei in flachen Gewässern, die Schutz vor Prädatoren bieten. Frieren die Gewässer jedoch zu, oder herrscht eine dichte Schneedecke, die die Nahrungssuche erschwert, weichen die Vögel auch noch mitten im Winter nach Westen und Süden aus. Je nach Bedingungen sind auch Ausweichbewegungen in andere Richtungen und selbst Umkehrzug möglich.
Nun war es mal wieder so weit und ein Blick auf die ornitho-Meldungen vom 12. Januar bis zum Morgen des 13. Januars 2025 verrät, dass auch gestern Vögel außerhalb der ganz typischen Zugzeit über NRW geflogen sind. Wahrscheinlich sind die Vögel von ihren Rastplätzen in Norddeutschland bis zu den bekannten Rastplätzen in Frankreich geflogen. Die Vögel haben wie nicht anders erwartet zumindest überwiegend eine südwestliche Richtung eingeschlagen.
Auch Gänse und Kleinvögel wie beispielsweise Lerchen fliehen nicht selten vor sehr winterlichen Bedingungen. Schneefreie Bereiche, z.B. an Bächen und Flüssen oder im Schutz von Hecken und Waldrändern locken nun ebenfalls viele Vögel an. Strenge Winter mit vielen Eis- bzw. Frosttagen und eine lang anhaltende geschlossene Schnee- bzw. Firndecke können bei manchen Vogelarten auch zu Bestandsverlusten führen, die meisten Populationen unserer heimischen Brutvögel sind an diese Bedingungen aber angepasst und die Bestände erholen sich davon in der Regel schnell wieder.
Bitte tragt dennoch zu einer Dokumentation dieser faszinierenden phänologischen Phänomene bei und meldet Eure Beobachtungen bei ornitho.de. Bei ziehenden Vogeltrupps sollten Uhrzeit und Zugrichtung in den dafür vorgesehenen Feldern eingetragen werden (im Bemerkungsfeld ist diese Information kaum auszuwerten). Vielleicht gelingen auch heute oder in den nächsten Tagen noch Beobachtungen und natürlich kommt auch der Vorfrühling bald und die ersten Zugvögel machen sich wieder auf in höhere Breiten.
Was ist Teilzug?
Was sind Invasionsvögel?
Warum fliegen Vögel in V-Formation?
13.01.2025
NWO beim Storchentag
Die NWO tauscht sich regelmäßig mit ihren Partnern auch über die Grenzen unseres Bundeslandes hinaus aus. Nicht zuletzt auch deshalb, weil sich auch Vögel nicht an Grenzen halten. So wird die AG Weistorch der NWO beim bundesweiten Storchentag 2025 mit einem Vortrag teilnehmen.
Seit 10 Jahren dokumentiert unsere AG Weißstorch die Bestände dieser großen charismatischen Vögel in Nordrhein-Westfalen. Bundesweit ist der Weißstorch wohl allen Aktiven im Vogelschutz auch als Logovogel des Naturschutzbundes Deutschland bekannt, der eine lange Tradition im Schutz der Weißstörche aufweisen kann. So organisiert der NABU auch regelmnäßig den sogenannten Storchentag, bei dem Expert:innen, Netsbetreuer:inen und Fachvervände zusammenkommen und sich austauschen, um neueste fachliche Entwicklungen zu diskutieren. In diesem Jahr findet die Veranstaltung am 22. Februar in Göttingen statt. Unsere AG Weißstorch wird dieses Jahr aktiv mit einem Beitrag vertreten sein. Vor dem Hintergrund aktueller Diskussionen hält Michael Jöbges einen Vortrag mit dem Titel „Haben wir zu viele Weißstörche? – Zur Umsetzung der EU-Vogelschutzrichtlinie“.
Die Veranstaltung ist übrigens für alle Storcheninteressierte offen, eine Anmeldung gegen einen kleinen Beitrag ist jedoch erforderlich. Informationen gibt es auf der entsprechenden Veranstaltungsseite des NABU.
09.01.2025
Mitgliederversammlung und Jahrestagung 2025
Am 02. Februar von 09:30 bis 17:00 Uhr findet unsere Mitgliederversammlung und Jahrestagung in der NUA in Recklinghausen statt.
Die diesjährige Veranstaltung steht ganz im Zeichen von ADEBAR 2. Das Projekt, der geplante neue Brutvogelatlas für Deutschland und hoffentlich auch ein neuer Brutvogelatlas für NRW, wird in mehreren Vorträgen dargestellt. Es gibt die Möglichkeit, eventuell noch offene Fragen zu klären und sich natürlich dann auch, sofern noch nicht geschehen, direkt einzutragen und an den Erfassungen zu beteiligen.
Wir verzichten aber natürlich nicht auf wichtige Rubriken wie das Vogelquiz. Und natürlich findet am Vormittag unsere Mitgliederversammlung statt (die offiziellen Einladungen haben alle über den Charadrius erhalten).
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist wie immer kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Wir bitten lediglich um eine kleine Spende für die Verpflegung. Der Programmflyer kann hier heruntergeladen werden.
08.01.2025
Neues aus dem Monitoring rastender Gänse und Schwäne
Pünktlich zum Jahresanfang erschien der neue Rundbrief über das Monitoring rastender Gänse und Schwäne in NRW. Informationen über das GuS-Monitoring und auch den aktuellen Rundbrief wie auch ältere Ausgaben und Veröffentlichungen gibt es hier.
Wie schon 2023 kamen die nordischen Gänse vergleichsweise spät in ihrem Winterquartier an. Auch wenn im November das Zuggeschehen weitestgehend abgeschlossen zu sein schien, sind die bisherigen Bestandszahlen eher niedrig. Zumindest ein Grund könnte der niedrige Bruterfolg sein, so war der (vorläufig ermittelte) Anteil der Jungvögel bei Bläss- und Tundrasaatgänsen u.a. eher niedrig. Möglicherweise spielte hier die kalte Witterung zur Brutzeit 2024 in den hochnordischen Brutgebieten eine wichtige Rolle. Der Bericht über die Zählung der Sommergänse 2024 wird in Kürze erscheinen, selbstverständlich werden wir dann an dieser Stelle berichten.
Bei der Meldeplattform www.geese.org, über die farbberingte Gänse gemeldet werden können gab es einige Änderungen. Die Datenbank ist nun der European-Colour-Ring-Birding-Seite angeschlossen, die nicht auf einzelne Vogelgruppen begrenzt ist. Genauere Informationen, Hinweise auf mögliche technische Probleme und die exakten Links finden sich im aktuellen Rundbrief.
Wie bedanken uns bei allen Erfassenden für das große Engagement. Wir sind gespannt, wie sich die weitere Saison entwickeln wird. Sowohl die massiven Störungen durch das Silvesterfeuerwerk als auch die aktuelle Wetterlage mit Schneefall in einigen Regionen könnten noch zu markanten Veränderungen führen.
06.01.2025
Änderungen in der Meldeliste der AviKom zum 01.01.2025
Die Avifaunistische Kommission der NWO sichert die Beobachtungen seltener Arten in NRW und stellt diese für weitergehende Auswertungen zur Verfügung. Die Liste der zu bearbeitenden Arten folgt dabei aktuellen Entwicklungen, so dass aktuell einige Änderungen notwendig wurden.
Die Avifaunistische Kommission der NWO hat sich deshalb Anfang des Jahres zusammengesetzt und ihre Meldeliste zum 01.01.2025 angepasst. So sind künftig die Nebelkrähe und die calidus-Unterart des Wanderfalken in NRW „meldepflichtig“. Rückwirkend zum 01.01.2023 ist die Landeskommission zudem auch für Zwergscharbe und Waldpieper als ehemalige DAK-Arten zuständig. Nicht mehr dokumentiert werden müssen fortan Eistaucher, Kuhreiher und Steppenweihe.
Die Nebelkrähe hat seit den 1960er Jahren ihr Zugverhalten verändert und tritt seit den 1990er Jahren nur noch vereinzelt in NRW auf. Bei einem nicht geringen Anteil der seitdem als Nebelkrähen bestimmten Vögel handelt es sich um Raben-Nebelkrähen-Hybriden, deren Färbung unterschiedlich ausfallen kann (ornitho-Bestimmungshinweise). Der Wanderfalke der Unterart Falco peregrinus calidus brütet von der russischen Kanin-Halbinsel am Weißen Meer ostwärts bis Sibirien. Die westlichen Populationen haben einen südwestlichen Zugweg und überwintern in Europa. Dass noch relativ wenig über das Auftreten hierzulande bekannt ist, liegt auch an der schwierigen Bestimmungssituation. Als Dritte liegen Zwergscharbe und Waldpieper nun in der Obhut der Landeskommission, nachdem die Arten rückwirkend zum 01.01.2023 von der DAK-Meldeliste gestrichen wurden.
Für NRW ab dem 1.1.2025 nicht mehr dokumentationspflichtig sind Eistaucher, Kuhreiher und Steppenweihe. Bei allen drei Arten gilt in den letzten Jahren ein überregionaler Aufwärtstrend, was sich zuletzt auch in mehr als zehn Nachweisen pro Jahr in NRW niederschlug.
Die aktuelle Meldeliste steht hier als pdf-Datei zur Verfügung.
Avifaunistische Kommission der NWO
19.12.2024
Mitmachbörse ADEBAR 2
Die meisten haben es schon gehört: Es soll einen neuen Brutvogelatlas für Deutschland geben. Die zentrale Homepage sowie die Mitmachbörse von ADEBAR 2 gehen nun an den Start.
ADEBAR steht für Atlas Deutscher Brutvogelarten und unter diesem Namen wurde der erste gesamtdeutsche Brutvogelatlas veröffentlicht. Der Kartierzeitraum (2005-2009) des ersten Atlas liegt nun aber schon viele Jahre zurück. Die Daten sind zwar immer noch wertvoll, aber zahlreiche Änderungen seit diesem Zeitraum sprechen dafür, ein Update herauszugeben – ein neuer Atlas mit dem Namen ADEBAR 2. Der Kartierzeitraum soll dafür bereits im nächsten Jahr beginnen. In den letzten Monaten liefen dazu zahlreiche Vorbereitungen und Vieles steht nun bereit: Insbesondere wurde nun die Mitmachbörse freigeschaltet. Hier können sich alle, die bereit sind, sich an den Kartierungen zu beteiligen, anmelden.
Die Kartierungen erfolgen bequem über ornitho.de bzw. die NaturaList-App (auch Papiererfassungen sind noch möglich, allerdings müssen die Daten dann nachdigitalisiert werden). Die Kartiereinheit ist das Viertel der Topographischen Karte 1:25.0000 (TK/4). Hier sollen Routen abgegangen werden und so häufige und seltene Arten erfasst werden. Ein Merkblatt fasst die Methoden zusammen. Gesucht werden Kartierende und TK/4-Verantwortliche. Letztere erfassen in der Regel nicht nur die Vögel, sondern fassen für ihr TK/4 auch Daten aus verschiedenen Quellen (z.B. ADEBAR-Kartierungen, ornitho-Zufallsdaten, Monitoring-Daten - ggf. gemeinsam mit der Regionalkoordination) zusammen. Innerhalb eines TK/4 können also mehrere Kartierende aktiv werden. Ziel ist es allerdings, möglichst viele TK/4 zu erfassen. Am Ende stehen dann hoffentlich Angaben zur bundesweiten Verbreitung (Karten) und Häufigkeit. Da Vergleiche mit dem ersten Atlas möglich werden, wird ein erfolgreicher ADEBAR 2 zweifelsohne ein wirkmächtiges Instrument für Avifaunistik, Ornithologie und Vogelschutz in Deutschland. Wir hoffen, Ihr und Sie seid dabei!
Die Mitmachbörse, ein Methodenmerkblatt und ein Erklärvideo sind nun online und können hier aufgerufen werden.
ps Weitere Informationen wird es übrigens auch auf unserer Mitgliederversammlung und Jahrestagung am 02.02.2025 in der NUA in Recklinghausen geben.
29.11.2024
Flussseeschwalbensaison 2024: Keine weiteren Verluste durch Vogelgrippe, Bestand gegenüber 2023 unverändert
Stefan Sudmann und Barbara Meyer führen ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement für die Flussseeschwalbe am Unteren Niederrhein seit 2022 im Auftrag des LANUV landesweit fort, sodass ein sehr guter Überblick über die Bestandssituation der Art besteht. 2024 brüteten in NRW 165–173 Paare, davon 147–153 am Unteren Niederrhein (89 % des NRW-Bestands) und 18–20 (11 %) an der Weser. Das entspricht dem gleichen Bestand wie 2023, sodass sich keine weiteren Verluste durch die Vogelgrippe abzeichnen. Der Reproduktionserfolg am Unteren Niederrhein lag bei 0,8 flüggen Jungen pro Paar und war damit durchschnittlich. In den kontrollierten Kolonien wurden 85 Küken flügge. Für die Weser liegen keine Vergleichsdaten vor.
Das Jahr 2024 war bis in die Brutzeit hinein sehr regenreich. Dadurch herrschten in den Abgrabungsgewässern hohe Wasserstände und die meisten Brutinseln wurden überschwemmt. Ohne die Nistflöße hätte es in diesem Jahr allenfalls wenige erfolgreiche Bruten in NRW gegeben.
Neben der reinen Bestandserfassung umfasst das integrierte Monitoring auch eine Bruterfolgskontrolle und ein Brutplatzmanagement in Zusammenarbeit mit den Abgrabungsunternehmen, Biologischen Stationen und Naturschutzbehörden. Barbara Meyer und Stefan Sudmann heben auch in diesem Jahr die gute Zusammenarbeit mit vielen Unterstützern beim Flussseeschwalbenschutz hervor, für die sich auch das LANUV bei allen Beteiligten bedankt.
Bettina Fels & Christoph Grüneberg
14.11.2024
Publikationen von Mitgliedern: Praxishandbuch Naturschutz in der Waldwirtschaft
Soeben ist eine neue Veröffentlichung erschienen, dessen Herausgeber unser Mitglied Jochen Müller ist. Das „Praxishandbuch Naturschutz in der Waldwirtschaft“ erschien im Ulmer-Verlag und richtet sich an Aktive im Naturschutz und Tätige in der Forstwirtschaft.
Der Verlag bewirbt das Buch folgendermaßen: „Sie sind in der Waldwirtschaft tätig und beschäftigen sich mit dem Thema Artenschutz? Fledermäuse, Spechte, Eulen und Käfer – im Wald lebt eine bunte Vielfalt von Tierarten. Dieses Buch stellt Ihnen für den Waldnaturschutz wichtige Arten mit ihren Ansprüchen an den Lebensraum vor. Konkrete Beispiele und Projekte zeigen, wie man sie im Rahmen der Waldbewirtschaftung schützen und fördern kann. Auch wird gezeigt, wie sich zentrale Aspekte des Artenschutzes in eine Waldwirtschaft unter ökologischen Vorzeichen integrieren lassen. Die Autoren vermitteln Förstern und Waldarbeitern Artenkenntnis und Begeisterung für den praktischen Waldnaturschutz.“
Das Buch ist zum Preis von 44,00 € (in Deutschland) überall erhältlich, wo es Bücher gibt; das eBook kostet 31,99 €. Weitere Informationen zu Publikationen unserer Mitglieder finden Sie hier.
13.11.2024
Bericht der AviKom: Seltene Vogelarten in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2021
Die Avifaunistische Kommission der NWO dokumentiert in ihrem aktuellen reich bebilderten Bericht die Feststellungen seltener Vogelarten aus NRW im Jahr 2021.
Die AviKom fasst die Ergebnisse folgendermaßen zusammen: Im Jahr 2021 wurden in Nordrhein-Westfalen insgesamt 289 Vogelarten festgestellt. Nach Anerkennung durch die DAK und AviKom NRW wurden mit Balkan-Bartgrasmücke Sylvia cantillans cantillans (13.5., Leverkusen) sowie Großem Schlammläufer Limnodromus scolopaceus (16.-18.12., Rieselfelder Münster) zwei Arten erstmals nachgewiesen. In vorherigen Jahren konnten eine Weißbartgrasmücke (2015) sowie drei Schlammläufer (1984, 1985 und 1988) nicht genauer auf Artniveau bestimmt werden. Zum zweiten Mal wurde ein „Atlantischer Kormoran” Phalacrocorax carbo carbo (16.10. im Kreis Rhein-Sieg-Kreis), ein Buschrohrsänger Acrocephalus dumetorum (16.-20.6. im Hochsauerlandkreis) und ein Isabellwürger Lanius isabellinus (23.10. im Kreis Soest) nachgewiesen. Weiterhin bemerkenswert waren gleich drei Habichtsadler Aquila fasciata (dritter bis fünfter Nachweis), die dritte Sperbereule Surnia ulula seit 1950 (24.10., Bielefeld) sowie die dritte “Aschkopf-Schafstelze” Motacilla flava cinereocapilla (3.5., Kreis Viersen).
Der Charadrius ist für Mitglieder kostenlos, kann aber auch zum Preis von 18,00 € pro Heft bei der Geschäftsstelle bezogen werden. Der Bericht der AviKom kann hier als pdf heruntergeladen werden.