11.03.2024

Rastvorkommen und Habitatwahl des Mornellregenpfeifers in der Hellwegbörde

Mornellregenpfeifer
Mornellregenpfeifer (© Darius Stiels)

Mornellregenpfeifer stehen bei vielen Birdern jeden Spätsommer ganz oben auf der Beobachtungs-Wunschliste. Moritz Meinken, Wieland Heim und Ralf Joest haben die Lebensraumansprüche, Vorkommen und mögliche Gefährdungen im Jahr 2020 im Vogelschutzgebiet Hellwegbörde genauer untersucht.

Die Autoren fassen ihre Analyse so zusammen: Im Spätsommer 2020 wurden im Vogelschutzgebiet Hellwegbörde (Kreis Soest, NRW) sieben Rastgebiete des Mornellregenpfeifers standardisiert nach der Art abgesucht. Mornellregenpfeifer wurden zwischen dem 15.08. und 03.09. mit insgesamt 102 Ind. und einem Jungvogelanteil von 41,3 % gefunden. Außerhalb der regelmäßigen Kontrollen wurden weitere 48 Ind. festgestellt. Unter Einbeziehung der Beobachtungen Dritter aus dem Portal ornitho.de betrug die Summe der Tagesmaxima 369. Die meisten Individuen rasteten in der Kahlen Mark bei Erwitte, wo das Rastvorkommen zwischen dem 27. und 31.08. sein Maximum erreichte. Der Status der Rastplätze Kahle Mark und Sommerhof mit nationaler bzw. landesweiter Bedeutung hat sich im Jahr 2020 bestätigt. Die Kahle Mark stellte sich im Spätsommer 2020 als einer der bedeutendsten Rastplätze in ganz Deutschland heraus. Für den Mornellregenpfeifer hatte das Vogelschutzgebiet Hellwegbörde in dieser Zugperiode die landesweit größte Bedeutung. Rastende Vögel zeigten gegenüber Vertikalstrukturen wie Gebäuden Meideverhalten. Rastplätze des Mornellregenpfeifers sollten weiträumig frei von vertikalen Strukturen – u.a. Windenergieanlagen – bleiben, um ihre Funktion zu gewährleisten.

Publikation:
Meinken M, Heim W & Joest R 2024. Rastvorkommen und Habitatwahl des Mornellregenpfeifers Charadrius morinellus im Vogelschutzgebiet Hellwegbörde im Jahr 2020. Charadrius 60: 39–49.

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