16.09.2025
Steinkauz-Monitoring
Steinkäuze stehen stellvertretend für eine artenreiche Kulturlandschaft, sie sind im Bestand gefährdet und das charismatische Erscheinungsbild eines Steinkauzes ziert das Logo der NWO. Nordrhein-Westfalen beherbergt einen wesentlichen Anteil am mitteleuropäischen Brutbestand und hat dementsprechend eine hohe Verantwortung für diese Art, der wir jetzt mit einem neuen Monitoring-Ansatz weiter Rechnung tragen möchten.
In NRW leben unserem letzten Brutvogelatlas zufolge etwa 5.000 Brutpaare, was etwa 75 % des bundesdeutschen Bestandes ausmacht. Die genaue Bestandsentwicklung ist jedoch nicht so einfach zu überwachen. Langfristig haben die Brutbestände durch Lebensraumverluste abgenommen. Von Jahr zu Jahr kann es Schwankungen geben und die Entwicklungen können regional unterschiedlich verlaufen. Oft hängen sie am Engagement einzelner Vogelschützer:innen, die sich intensiv um den Schutz der Art bemühen, beispielsweise durch das Aufhängen und Betreuen von Nistkästen. Bei einer nachtaktiven Art ist die Überwachung der Trends im Rahmen breit angelegter Monitoringprogramme jedoch gar nicht so einfach, zumal Steinkauzvorkommen keineswegs gleichmäßig in NRW verteilt sind. Die Vorkommen konzentrieren sich auf das Tiefland und dort vor allem auf den Niederrhein und das Münsterland, wobei es auch immer wieder Vorkommen in etwas höheren Lagen gibt und der Klimawandel bisher geglaubte Sicherheiten womöglich auch in Frage stellen könnte. Ein modernes Monitoring erfordert zudem methodisch hohe Standards.
Vor diesem Hintergrund werden wir das Monitoring des Steinkauzes in NRW verbessern und neu aufstellen. Dank der Förderung durch das Land NRW im Rahmen des Atlasprojektes gibt es nun die dafür notwendigen Mittel. Die NWO hat daher die Entwicklung eines Moduls im Rahmen des Monitorings seltener Brutvögel (MsB) angestoßen. Technische Entwicklungen wie die Implementierung in ornitho.de und die NaturaList-App genauso wie die methodische Abstimmung laufen mit unseren Partnern beim Dachverband Deutscher Avifaunisten. Selbstverständlich werden in den nächsten Monaten außerdem noch weitere Exert:innen eingebunden.
Wir sind erwartungsfroh, dass wir Sie bald über weitere Fortschritte zum Steinkauz-Monitoring informieren können. Klares Ziel ist es, damit in den nächsten Jahren sichere Trendaussagen über unsere Steinkauzbestände machen zu können. Dies wird Grundlage, um nicht nur die Ökologie eines der charismatischsten Bewohner unseres Bundeslandes besser zu verstehen, sondern auch den Schutz dieser Art auf ein solideres Fundament zu stellen.