NWO-Preis

Mit dem NWO-Preis werden besondere Leistungen auf dem Gebiet der Ornithologie in NRW ausgezeichnet, die im Sinne der Vereinssatzung stehen: Förderung der Vogelkunde und des Vogelschutzes nach allen Richtungen, insbesondere der landeskundlichen Vogelforschung sowie des Natur- und Umweltschutzes und des Tierschutzes. Dies können einzelne Projekte oder das Lebenswerk eines Ornithologen / einer Ornithologin sein. Es können auch Forschungsleistungen ausgezeichnet werden, die über das Gebiet von NRW hinausgehen, so-lange der Preisträger / die Preisträgerin auch in NRW aktiv ist und das Projekt einen Bezug zu NRW hat. Preisträger/innen können neben Einzelpersonen auch Gruppen sein. Der Preisträger / die Preisträgerin muss Mitglied der NWO sein, bei Gruppen muss mindestens eine Person Mitglied der NWO sein.

Der NWO-Preis wird jährlich auf der Mitgliederversammlung vergeben. Neben einer Urkunde und einer Laudatio wird ein Geldbetrag von 500,- € vergeben.

NWO-Preisträger

2024 - Hubertus Illner

Hubertus Illner erhält den NWO-Preis 2024 für seinen langjährigen unermüdlichen Einsatz für Vogelkunde und Vogelschutz, insbesondere für sein Engagement zum Schutz der Weihen in der Hellwegbörde.

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2023 - Michael Kuhn

Michael Kuhn erhält den NWO-Preis 2023 für seinen jahrzehntelangen Einsatz für Vogelkunde und Vogelschutz in der rheinischen Börde.

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2022 - Eckhard Möller

Eckhard Möller erhält den NWO-Preis 2022 für seinen jahrzehntelangen Einsatz für mindestens zwei wesentliche Stützen der Vogelkunde in NRW: Der fachlich anspruchsvollen Bearbeitung der Seltenheiten und sein unnachahmliches Werben um neue Mitglieder, inbsesondere beim Nachwuchs.

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2021 - Erich Hauth

Erich Hauth erhält den NWO-Preis 2021 für seine langwährende feldornithologische Arbeit in der Wahner Heide, verbunden mit der Leitung der dortigen Kartiergemeinschaft, was u.a. zur Ausweisungder Wahner Heide zum Vogelschutzgebiet führte, und deren Ergebnisse sich in dem Werk über die Brutvögel des Gebietes niederschlug.

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2020 - Karl-Heinz Kühnapfel

Karl-Heinz Kühnapfel erhält den NWO-Preis 2020 für seine ornithologischen Leistungen im Herzen Westfalens verbunden mit dem erfolgreichen Einsatz für die heimische Wasservogelwelt, aber besonders für das Heranführen vieler junger Menschen an die Vogelkunde und den Naturschutz.

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2019 - Rainer Mönig

Dr. Rainer Mönig erhält den NWO-Preis 2019 für seine jahrzehntelangen Forschungen an Wasseramseln, Eisvögeln und Gebirgsstelzen sowie zur Fließgewässerökologie.

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2018 - Michael M. Jöbges

Michael M. Jöbges erhält den NWO-Preis 2018 für seinen jahrzehntelangen Einsatz für den Schutz und die Erforschung der Vogelwelt Nordrhein-Westfalens, darunter Weißstorch, Kranich und die Wiesenlimikolen sowie für sein Engagement für die EU-Vogelschutzgebiete im Land.

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2017 - Stefan R. Sudmann

Stefan R. Sudmann erhält den NWO-Preis 2017 für seine Verdienste um die Erforschung der Vogelwelt Nordrhein-Westfalens, besonders der Flussseeschwalbe, sowie für seine Arbeit als Redakteur des „Charadrius“ und die maßgebliche Mitarbeit am „Brutvogelatlas NRW“.

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2016 - Oliver Krüger

Prof. Oliver Krüger erhält den NWO-­Preis 2016 für seine jahrzehntelangen Studien zu Mäusebussard und Habicht mit Fokus auf individuellen Verhaltensmustern und deren Einfluss auf die Populationsdynamik der beiden Arten.

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2015 - Christoph Sudfeldt

Dr. Christoph Sudfeldt erhält den NWO-­Preis 2015 für seine Verdienste um das Vogelmonitoring in Deutschland und seine tragende Rolle bei der Erstellung von ADEBAR.

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2014 - Theodor Mebs

Dr. Theodor Mebs erhält den NWO-­Preis 2014 für seine wissenschaftlichen Arbeiten zu den Greifvögeln und Eulen sowie seine außerordentlichen Verdienste um den Greifvogelschutz in Nordrhein-­Westfalen.

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2013 - Bernd von Bülow

Dr. Bernd von Bülow erhält den NWO-­Preis 2013 für seine wissenschaftlichen Arbeiten zum Ortolan. Dabei musste er den Aussterbeprozess dieser Art in NRW miterleben und dokumentieren. Diese Dokumentationen sind wichtige Zeugnisse, die hoffentlich helfen, dass dieses Schicksal anderen Feldvogelarten nicht passsiert

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2012 - Goetz Rheinwald

Dr. Goetz Rheinwald erhält den NWO-Preis 2012 für seine wissenschaftlichen Arbeiten zu großflächigen Bestandserhebungen und seine populärwissenschaftlichen Bücher zur Vogelwelt.

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2011 - Margret Bunzel-Drüke

Dr. Margret Bunzel-Drüke erhält den NWO-Preis 2011 für ihre wissenschaftlichen Arbeiten zum Eisvogel und zum Einfluss von Megaherbivoren auf die Landschaft.

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2010 - Peter Wegner

Dr. Peter Wegner erhält den NWO-Preis 2010 für seine wissenschaftlichen Arbeiten und Studien zum Wanderfalken, sein ehrenamtliches Engagement zum Schutz dieser Greifvogelart in Nordrhein-Westfalen und für die Leitung der AG Wanderfalkenschutz im Naturschutzbund NRW (NABU)

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2009 - Johan Mooij

Johan H. Mooij wurde am 24. April 1949 in Zaandam in den Niederlanden geboren. Bereits sein Vater und sein Onkel wiesen ihn in die Ornithologie ein und weckten sein Interesse an der Biologie. So begann er 1967 mit dem Studium der Biologie an der Vrije Universiteit Amsterdam. Hier wurde bei den jährlichen Gänse-Exkursionen von Prof. Dr. K.H. Voous – einem Altmeister der Ornithologie – erstmals seine Begeisterung für die Gänse geweckt, die ihn bis heute nicht mehr verlassen sollte.

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2007 - Manfred Kipp

Fast sein ganzes Leben war Manfred Kipp (Jahrgang 1939) ein klassischer Ehrenamtlicher – hatte also einen grundsoliden Beruf (nicht Lehrer trotz Bio-Studiums) – lediglich zum Schluss seines Erwerbslebens hat er für den Kreis Steinfurt 3 Jahre und dann rund 9 Jahre lang hauptamtlich in der Biologischen Station gearbeitet.

Im Jahre 1971, also nur 2 Jahre nach der Gründung, trat Manfred Kipp der WO-G bei. Vorher arbeitete er bereits an der "Avifauna von Westfalen" (Peitzmeier) mit. Ist sein Name heute untrennlich mit dem Brachvogel verbunden, hat er sich in den 1960ziger Jahren auch einigen Greifvogelarten gewidmet (Wespenbussard, Baumfalke). Diesen Hang zu Greifvögeln – die damals noch Raubvögel hießen – hat er auch noch einige Jahre innerhalb der WO-G kultiviert; so hat er z.B. 1972/73 ein MTB im Rahmen der WO-G-AG Greifvögel bearbeitet. Aber er war in dieser Zeit noch erheblich vielseitiger: Im Rahmen der WOG-Rasterkartierung hat er 1972/73 auf zwei MTB die Feuchtgebietsvögel erfasst. Zwischenzeitlich hatte er noch den Brutbiologie-Ausschuss übernommen. Aber zur richtigen Hochform ist er durch seine Mitarbeit im Naturschutzausschuss der WOG aufgelaufen, der im Januar 1973 gegründet wurde. Manfred Kipp war zunächst Regionalbearbeiter für den Bereich zwischen Münster-Nord und Tecklenburg-Süd und wurde schließlich am 27.3.1976 in Beckum zum Leiter des Naturschutz-Ausschusses gewählt.

In den 70er Jahren drängte sich dann der Brachvogel immer weiter bei Manfred Kipp vor: So hielt er z.B. am 19.1.1975 auf der Jahreshauptversammlung der WO-G seinen ersten größeren Vortrag über Numenius arquata.

Von strategischer Bedeutung wurden seine intensiven Untersuchungen der Wiesenvögel in weiten Teilen Westfalens vor dem Hintergrund der politischen Veränderungen in Düsseldorf einerseits sowie den als immer massiver empfundenen Eingriffen der Flurbereinigung in die Feuchtwiesen andererseits. Zwar hat Kipp sich nicht an vorderster Front der politischen Auseinandersetzungen bewegt; seine Arbeitsergebnisse waren aber unverzichtbar z.B. bei der damals erfolgten Abgrenzung der Gebiete im Feuchtwiesenschutz. Aber auch harte körperliche Arbeit hat er nicht gescheut – z.B. als es um die Renaturierung des Recker Moores ging.
Und wenn es heute noch immer einen nennenswerten Bestand an Brachvögeln und anderen Wiesen-Limikolen gibt, so ist das auf jeden Fall zu einem erheblichen Teil auch Manfred Kipp zuzuschreiben. Deshalb ehrt ihn die NWO heute.

Recklinghausen, 18.03.2007

2006 - Gert Ziegler

NWO-Preisträger Gert Ziegler
Gert Ziegler bei der Beringung von Weißstörchen. Auch zu deren Schutz hat er viel beigetragen.

Gert Ziegler wurde am 1927 in Celle geboren. Schon auf dem Gymnasium kam der Berufswunsch auf, Förster zu werden. Später konkretisierte sich sein Berufswunsch auf „Verhaltensforscher“ - veranlasst durch sein großes Vorbild Konrad Lorenz. Schon als Junge besaß Ziegler eine umfang- und artenreiche Menagerie, vor allem Vögel und unter ihnen vor allem afrikanische Prachtfinken. Nach dem Abitur 1947 wollte er Tiermedizin studieren, bekam aber keinen Studienplatz. Deshalb absolvierte Ziegler eine Lehre als Großhandels- und Industriekaufmann und war von 1951 – 1969 selbständiger Handelsvertreter in Minden, schulte dann aber um und arbeitete ab 1971 bis zu seiner Pensionierung 1987 als Lehrer.

In seiner Freizeit verfolgte er weiterhin intensiv die Beschäftigung mit Prachtfinken - mit engen Kontakten zu Professor Klaus Immelmann. Ziegler veröffentlichte u.a. Untersuchungen zur Jugendsterblichkeit bei der Gouldsamadine. Da seine Beiträge zu diesem Thema zu großen Erfolgen in der Massenzucht führten, gab er diese Beschäftigung auf. Daraufhin begann der mit Arbeiten im Freiland, so 1959 zur Brutbiologie des Schwarzkehlchens (Journal für Ornithologie 107: 187 – 200). 1960 "entdeckte" er gemeinsam mit Hans Niermann die Bedeutung der Staustufe Schlüsselburg als Überwinterungsplatz von Tauchenten und begann 1961 mit systematischen Arbeiten. Der Schutz und Erhalt der Natur stand bei ihm jedoch immer an höchster Stelle. Als eiserner Kämpfer stellte er sich der unwiderruflichen Zerstörung von Mooren und anderen wertvollen Biotopen. Gert Ziegler ging autodidaktisch in der Wissenschaft wie im Naturschutz unbeirrt seinen Weg und machte die Weserstaustufe zu einem überaus bekannten Schutzgebiet, zu einem Symbol für einen beharrlichen, unentwegten ehrenamtlichen Naturschutz! Die über 40-jährige Naturschutzgeschichte der Staustufe Schlüsselburg ist das „Lebenswerk“ von Gert Ziegler.

Gert Ziegler sieht sich selber aber nicht als Ornithologe. Er sieht sich als Naturschützer, bisweilen bezeichnet er sich selber auch als "Querulant". Wir sollten es nicht zu sehr bedauern, dass er ein „Querulant“ geworden ist. Wir brauchen heute mehr denn je Leute wie Gert Ziegler. Leute, die mit einem derartigen "Zieglerischen Format", mit dieser beeindruckenden Portion Ausdauer, Sachkenntnis, Rückrat und Leidenschaft für den Erhalt der Natur kämpfen!

Es ist der NWO deshalb eine besondere Ehre und Freude, Gert Ziegler durch den NWO-Preis ihre Dankbarkeit und Hochachtung erweisen zu dürfen.

Recklinghausen, 19.03.2006

2005 - Karl Schulze-Hagen

NWO-Preisträger Karl Schulze-Hagen
Karl Schulze-Hagen bei der Geländearbeit. Wer an Rohrsängern arbeitet, riskiert auch mal nasse Füße.

Karl Schulze-Hagen wurde am 29.08.1950 in Düsseldorf geboren, wo er im Schlosshof Düsseldorf Eller aufwuchs. Nach dem Abitur am Görresgymnasium in Düsseldorf begann er in Bonn mit dem Biologiestudium, das er 1975 nach drei Jahren mit der Diplomarbeit beendete. Das Thema der Arbeit lautete: "Habitat und Bruterfolg beim Sumpfrohrsänger (Acrocephalus palustris)", womit er sich eine Vogelgruppe aussuchte, die ihn nicht mehr loslassen sollte.

Nach der Diplomarbeit begann er mit dem Studium der Medizin ebenfalls in Bonn, das er bereits 1978 mit der Promotion mit dem Thema "Der Kortisolstoffwechsel in Leberzellen" abschloss. Von 1980 bis 1985 arbeitete er an der Universitäts-Frauenklinik Charlottenburg, um den "Facharzt" zu machen. 1985 erfolgte der Umzug nach Mönchengladbach, wo er seit 1987 zusammen mit seiner Frau eine eigene Praxis betreibt. Daneben fand er aber noch Zeit sich nicht nur weiter mit dem Sumpfrohrsänger zu beschäftigen, sondern die Untersuchungen auf den Teichrohrsänger auszudehnen. Zahlreiche Publikationen (u.a. in Charadrius, Vogelwelt, Ökologie der Vögel, Vogelwarte und Journal für Ornithologie) machten seine Erkenntnisse zur Brutbiologie und den Habitatansprüchen der Allgemeinheit zugänglich. Im Vergleich mit dem Teichrohrsänger ging es nicht nur um die Habitatwahl, sondern auch um die Strategien zur Nestverteidigung und die Parasitisierung durch den Kuckuck. Damit hat Karl Schulze-Hagen ausgehend von seinen eigenen Studien 'vor der jeweiligen Haustür' wertvolle Informationen zu den beiden bei uns häufigsten Rohrsängerarten gesammelt und ausgewertet.

Ab 1980 widmete er sich zusammen mit Bernd Leisler, Andrzej Dyrcz und Tim Birkhead auch dem global bedrohten Seggenrohrsänger, der leider nicht mehr in NRW brütet. Mit seinen Rohrsänger-Arbeiten hat er sich als international anerkannter Fachmann für die Rohrsänger etabliert und verfasste gewissermaßen als Krönung die Artkapitel von Sumpf-, Teich- und Seggenrohrsänger im 'Glutz'. Zu Sumpf-, Teich- und Drosselrohrsänger hat er zudem die Kapitel im europäischen Brutvogelatlas, dem EBCC-Atlas, geschrieben.

Der NWO-Preis wird Karl Schulze-Hagen für seine grundlegenden Arbeiten über Sumpf- und Teichrohrsänger verliehen. Dabei verdient insbesondere die Beschäftigung mit dem in Deutschland nicht gefährdeten Sumpfrohrsänger höchste Wertschätzung, da oft die seltenen Arten im Mittelpunkt von Forschungen stehen. Da Deutschland neben Rumänien die höchsten Bestände dieser Art beherbergt und damit eine globale Verantwortung für diese Art besitzt, sind Forschungen in den Kernpopulationen besonders wichtig. Gleichzeitig soll die Preisverleihung auch andere Ornithologen dazu anregen, über solche Arten zu forschen und die Ergebnisse zu publizieren.

Unna, 20.03.2005

2004 - Hermann Knüwer

NWO-Preisträger Knüwer
Hermann Knüwer arbeitet seit mehreren Jahrzehnten im Greifvogelschutz. Hier ist er bei seiner Spezialität, der Sperber-Beringung zu sehen.

Hermann Knüwer hat mehr als 20 Jahre lang in der AG Greifvögel der NWO alljährlich etwa 100 Sperber-Reviere auf bis zu 12 MTB kontrolliert und u. a. die Daten über Bestandsentwicklung sowie Nachwuchsraten des Sperbers in seinem Untersuchungsgebiet an die AG Greifvögel geliefert. In eigenen Untersuchungen hat er darüber hinaus von 1982 bis 2002 etwa 4700 Jungsperber beringt. Weiterhin hat er mehr als 10 000 Rupfungen gesammelt und identifiziert und daraus das Beutespektrum des Sperbers in seinem Untersuchungsgebiet ermittelt.

Darüber hinaus bekommt Hermann Knüwer den NWO-Preis auch für sein langjähriges Engagement für den Vogelschutz in Nordrhein-Westfalen. So war er wesentlich daran beteiligt, dass eine fehlerhafte Veröffentlichung über das Nahrungsspektrum des Sperbers von den Autoren korrigiert werden musste. Auch bei der Zusammenstellung von Daten illegaler Greifvogelverfolgung in Nordrhein-Westfalen spielte er eine wichtige Rolle. Die Leistung von Hermann Knüwer besteht aus mehreren Elementen, die eben nicht nur fachliche Kompetenz, sondern auch taktisches Geschick und Beharrlichkeit zeigen. Hermann Knüwer zeigt in beispielhafter Weise, wie naturschutzfachliche Kompetenz in den Dienst des Naturschutzes und der Öffentlichkeitsarbeit gestellt werden kann.

2004 - Heiner Flinks

NWO-Preisträger Flinks
Heiner Flinks arbeitet seit Jahren an Schwarzkehlchen. Seine Spezialität sind Nahrungsanalysen aus Kotproben.

Heiner Flinks bekommt den NWO-Preis für seine nunmehr seit mehr als 20 Jahren durchgeführten Studien am Schwarzkehlchen. Zunächst in den Heubachwiesen, dann im Kranenburger Bruch und seit mehreren Jahren auch in der Wahner Heide. Dabei wurde die Lebensweise in vielfältiger Form untersucht, wobei die Ergebnisse in einer ganzen Reihe von Publikationen veröffentlicht wurden. Diese reichen von der Analyse der Verbreitung und Populationsentwicklung in NRW, über die Brutbiologie bis zu Nahrungsanalysen bei der Jungenaufzucht. Aber auch die Altvögel wurden gewogen und in ihrer Gewichtsentwicklung über die Brutzeit verfolgt. Ebenso wurde die Mauser untersucht, sodass mittlerweile fast alle Aspekte zur Lebensweise in den Brutgebieten bearbeitet worden sind.

Die zusammen mit F. Pfeifer im Journal für Ornithologie veröffentlichte Arbeit zu Nahrungsanalysen bei Nestlingen beruhte auf Kotanalysen und war richtungweisend. Sie erfordert eine immense Einarbeitungszeit und führte zu einer hochgradigen Spezialisierung bei der Unterscheidung der verschiedenen Chitinreste und der Interpretation der Nahrungsreste. Deshalb wurde er als Fachmann für weitere Arbeiten zur Nahrung von Jungvögeln anderer Singvogelarten von unterschiedlichen Koautoren gewonnen.

Seine Schwarzkehlchen-Arbeiten fanden internationale Würdigung und werden in allen vorliegenden Artmonographien zitiert.

Heiner Flinks bekommt den NWO-Preis nicht nur wegen seiner Verdienste um die Erforschung der Lebensweise des Schwarzkehlchens und der Analysen zur Nestlingsnahrung verschiedener Singvogelarten, sondern ebenfalls für die beispielhafte Weise, in der er jahrzehntelang im "Nebenberuf" hochqualitative wissenschaftliche Arbeit geleistet hat. Durch seine engagierte Forschungsarbeit hat er das Ansehen der Ornithologie in Nordrhein-Westfalen über die Grenzen unseres Bundeslandes hinaus gestärkt.

Kleve, 14.03.2004