AG Feldvögel

Grauammer
Grauammer (© Darius Stiels)
Unsere Feldvögel gehören heute zu den am stärksten im Bestand zurückgehenden Vogelarten. Ihre Situation ist ein ernstes Warnsignal, da die vergleichsweise gut erforschten Vögel deutlich sichtbare Zeiger der Artenvielfalt in der Kulturlandschaft sind. Neben den Feldvögeln sind also auch zahlreiche andere Tier- und Pflanzenarten der Feldflur von starken Bestands- und Arealeinbußen betroffen, so dass man von einem generellen Rückgang der biologischen Vielfalt in der Agrarlandschaft sprechen muss.

Die AG Feldvögel wurde 2013 gegründet. Ziel ist es, auf die anhaltenden Bestandsrückgänge bei den Vögeln der Agrarlandschaft aufmerksam zu machen und das in der NWO vorhandene Fachwissen in Schutzmaßnahmen einfließen zu lassen.

Schutzmaßnahmen für Feldvögel

Die AG Feldvögel hat ein Positionspapier und Vorschläge für landesweite Schutzbemühungen erarbeitet. Die wichtigste Maßnahme ist die Schaffung eines Netzes aus dauerhaft verfügbaren Lebensraumelementen in der Agrarlandschaft. Dabei ist zunächst eine Konzentration in besonders geeigneten Räumen erforderlich. Dazu kommen u. a. die Reduktion der Stoffeinträge und des Pestizideinsatzes, die Etablierung vielfältiger Fruchtfolgen und die Reduktion des Flächenverbrauchs. Auch der Beratung und Information der Landwirte und der Öffentlichkeit misst die NWO eine große Bedeutung zu. Die NWO führt Gespräche mit Akteuren aus Politik, Verwaltung, Landwirtschaft und Naturschutz, beteiligt sich an Fachveranstaltungen und arbeitet mit den Biologischen Stationen und Verbänden zusammen. Eigene Erfassungsprojekte sind derzeit nicht geplant, allerdings beteiligt sich die NWO aktiv an landesweiten und lokalen Erfassungen, z.B. des Kiebitzes, durch Mitarbeit und fachliche Unterstützung.

Themenschwerpunkt im Charadrius

Rebhuhn (© Kathrin Schidelko)

Mit einem Schwerpunktheft des Charadrius hat die NWO jüngst deutliche Belege für den katastrophalen Rückgang des Kiebitzes und der Grauammer geliefert. Ohne sofort wirksame Schutzmaßnahmen werden beide Arten in absehbarer Zeit aus NRW verschwunden sein. Die von der NWO vorgestellte Gefährdungsanalyse samt notwendiger Schutzmaßnahmen zeigt den dramatischen Rückgang der Feldvögel in unserem Bundesland, erläutert Ursachen und zeigt dringend notwendigen Handlungsbedarf auf und will den Informations- und Diskussionsprozess um den Artenschutz in den landwirtschaftlichen Fluren verstärken.

Ansprechpartner

Ansprechpartner

Dr. Ralf Joest

Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz
Teichstr. 19
59505 Bad Sassendorf
Telefon: 02921/9698784

E-Mail: Ralf Joest